Behandlungskonzept

Der Gesetzgeber hat den stetig steigenden Bedarf an geriatrischer  Rehabilitation  erkannt und diese zur Pflichtleistung der Kassen erklärt. Es gilt die Maßgabe „Reha vor Pflege“. Damit kann zum einen die optimale Teilhabe der älteren Patienten gesichert werden. Zum anderen lässt sich so Pflegebedürftigkeit verhindern oder vermindern mit positiven finanziellen Auswirkungen für die Pflegekassen. Die stationäre geriatrische Rehabilitation ist in Bayern gut etabliert.

Trotzdem gibt es viele Patienten, die nur in der häuslichen Umgebung zielführend behandelt werden können (z.B. bei Blindheit, Taubheit, speziellen Familienkonstellationen, bei Vorliegen von multiresistenten Erregern, Demenz oder Durchgangssyndrom, …). Außerdem kann der Patient in seiner gewohnten Umgebung mit z.B. spezifischen Gegebenheiten (wie z.B. enger Treppe) trainiert werden.

Deshalb wurde das Konzept der Mobilen Geriatrischen Rehabilitation (MoGeRe) entwickelt. Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben gemeinsam unter Beteiligung des Medizinischen Dienstes sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile Rehabilitation (BAG MoRe) die Rahmenempfehlungen zur Mobilen Geriatrischen Rehabilitation erarbeitet, um somit die Rahmenbedingungen und die Mindeststandards für diese Leistungsform bundesweit einheitlich festzulegen. Sie bilden die Grundlage für die Anforderungen an mobile geriatrische Rehabilitationsleistungen. Sozialrechtliche Grundlage ist der § 40 Abs. 1 Satz 1 (2.Variante) SGB V. Im Geriatriezentrum wird  dieses Konzept seit Juni 2020 umgesetzt.

Im Einzelnen:

Die Rehabilitation erfolgt nach einem individuellen Behandlungsplan unter der ärztlichen Leitung von Herrn Chefarzt E.C. Springer.

Zum therapeutischen Team gehören Mitarbeiter der:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • aktivierend – therapeutischen Pflege
  • Logopädie
  • Psychologie / Neuropsychologie
  • Diätberatung und des
  • Sozialdienstes

Die gesamte Behandlungsdauer beträgt durchschnittlich 20 Behandlungstage (insg. 4-6 Wochen). Pro Woche erhalten Sie an mindestens drei Tagen ein bis zwei Therapieeinheiten.

Die gesamte Behandlung wird mit Ihnen, Ihrem Hausarzt, weiteren behandelnden Ärzten und ggf. Ihrem Pflegedienst abgestimmt.

Zu Beginn der Mobilen Geriatrischen Rehabilitation erfolgen im Rahmen eines Aufnahmegesprächs die Rehabilitationsdiagnostik und die Festlegung Ihrer individuellen Ziele durch die ärztliche Leitung. Auf dieser Grundlage erstellt das gesamte Rehabilitationsteam in Absprache mit Ihnen einen individuellen Rehabilitationsplan.

In den einzelnen Therapieeinheiten wird nach der Erhebung des Aufnahmebefunds  individuell mit Ihnen in  Ihrer häuslichen Umgebung unter Einbezug Ihrer Angehörigen oder Bezugspersonen gearbeitet. Das Erreichen der  gemeinsam festgelegten Therapieziele wird  im Verlauf der Therapie regelmäßig überprüft und ggf. angepasst.

In einer wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Teambesprechung unter ärztlicher Leitung erfolgt ein Austausch über den aktuellen Behandlungsstatus der Patienten sowie ggf. vorliegende Besonderheiten. Das Erreichen der Therapieziele  wird im interdisziplinären Austausch nochmals überprüft und ggf. angepasst. Neue Therapien können in diesem Rahmen verordnet und der Behandlungsplan angepasst werden.

Nach 14 Tagen erfolgt ein ärztliches Zwischengespräch, um offene Fragen und ggf. auftretende Komplikationen frühzeitig zu erkennen und diesen vorzubeugen.

Am Ende der mobilen Rehabilitation findet ein ärztliches Abschlussgespräch statt. Die ärztliche Leitung erstellt einen Entlassungsbericht unter Berücksichtigung der therapeutischen Ergebnisse und Empfehlungen.